Die Lage auf den Intensivstationen in der COVID-19-Pandemie – Rückblick und Ausblick
Im Dezember 2020 mussten nur noch halb so viele Krankenhaus-Patientinnen und -Patienten mit COVID-19-Diagnose auf Intensivstationen behandelt werden als noch im Frühjahr. Zwischen März und Mai benötigten noch 30 Prozent der hospitalisierten Patientinnen und Patienten intensivmedizinische Pflege. In der Zeit der hohen Inzidenzen Ende des vergangenen Jahres waren es nur noch 14 Prozent.
Diese und weitere Auswertungen zur intensivmedizinischen Behandlung während der COVID-19-Pandemie veröffentlichten deutsche Forschende am 06.03.2021 in Form eines kurzen „Research Letter“ im Fachjournal „The Lancet Respiratory Medicine“ [I]. Sie argumentieren, dass mit zunehmendem Wissen über Therapieoptionen – wie beispielsweise dem Entzündungshemmer Dexamethason oder dem Einsatz verschiedener Beatmungstechniken – im Verlauf der Pandemie eine bessere Behandlung der Erkrankten gelang. Auf diese Weise seien schwere Krankheitsverläufe zum Teil vermieden worden – und damit auch die Aufnahme der Patienten und Patienten auf Intensivstationen. Zwar wurde im Herbst außerdem ein geringerer Anteil der Menschen auf den Intensivstationen invasiv beatmet, allerdings starb von ihnen trotz besserer Therapie-Möglichkeiten noch immer rund die Hälfte – genauso viele wie zu Beginn der Pandemie.
Das Transkript können Sie hier als pdf herunterladen.
Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden
[I] Karagiannidis C et all (2021): Major differences in ICU admissions during the first and second COVID-19 wave in Germany. Reserch Letter. The Lancet Respiratory Medicine.
Prof. Dr. MPH Reinhard Busse
Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen, TU Berlin und Co-Direktor des European Observatory on Health Systems and Policies
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.
Prof. Dr. Christian Karagiannidis
Geschäftsführender Oberarzt und Leiter des ECMO-Zentrums sowie Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Intensivmedizin, Klinikum Köln-Merheim und Professur für Extrakorporale Lungenersatzverfahren, Universität Witten/Herdecke und Medizinisch-Wissenschaftlicher Leiter DIVI Intensivregister
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.
Prof. Dr. Andreas Schuppert
Leiter des Lehrstuhls für Computational Biomedicine am Aachen Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science (AICES), Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), Aachen
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.