WHO-Bericht zum weltweiten Vorkommen von Antibiotikaresistenzen
Antibiotikaresistenzen breiten sich weltweit aus und einkommensschwache Länder mit einem schwachen Gesundheitssystem sind stärker betroffen
Surveillance-Strategien sind wichtige Maßnahmen, um das Vorkommen zu überwachen
Forschende ordnen die Situation in Europa ein und zeigen die Gefahren auf, wenn sich Antibiotikaresistenzen weiter ausbreiten
Eine von sechs laborbestätigten bakteriellen Infektionen geht auf einen antibiotikaresistenten Erreger zurück. Das zeigt ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der am 13.10.2025 veröffentlicht wurde (siehe Primärquelle). Er verdeutlicht einmal mehr die prekäre weltweite Lage der Antibiotikaresistenzen. Die WHO stellt fest, dass die Häufigkeit der Resistenzen regional unterschiedlich ist und einkommensschwache Länder und solche mit einem schwachen Gesundheitssystem stärker betroffen sind.
Antibiotikaresistenzen gefährden nicht nur Einzelne, sondern die öffentliche Gesundheit. Eigentlich wirksame Antibiotika sind bei resistenten Bakterienstämmen nicht mehr wirksam. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts und des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der University of Washington sind im Jahr 2019 fast 10.000 Menschen in Deutschland an einem resistenten Erreger gestorben [I]. Um die Ausbreitung und Eindämmung von Antibiotikaresistenzen zu überwachen, sind Surveillance-Strategien auf nationaler und internationaler Ebene wichtig.
Leiterin der Fachgruppe Epidemiologie, Zoonosen, Antibiotikaresistenzen, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Berlin
Einordnung Bericht und Situation in Europa
„Die Ergebnisse des Berichtes verdeutlichen, dass die Anstrengungen zur Reduktion von Antibiotikaresistenzen fortgesetzt und intensiviert werden müssen. Besonders besorgniserregend ist der beobachtete Anstieg von Resistenzen gegen Antibiotika mit einer besonderen Bedeutung für die Therapie von Infektionen, im Bericht als ‚Watch-Gruppe‘, also solche mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen, bezeichnet. Im Vergleich zu anderen Regionen der Welt werden in Europa geringere Resistenzraten beobachtet.“
Herausforderung Antibiotikaresistenzen
„Ein zentrales Problem ist sicherlich, dass beim Thema Antibiotikaresistenzen viele Akteure zusammenarbeiten müssen. In allen Bereichen müssen umfangreiche Anstrengungen unternommen werden und die Bemühungen dürfen nicht nachlassen. Dies betrifft den Human-, Veterinär- und Umweltbereich, sowie alle Ebenen vom Patienten oder Tierhalter, über die Verschreiber und Anwender von Antibiotika bis hin zu den politischen Entscheidungsträgern. Das im Bereich der landwirtschaftlichen Tierhaltungen etablierte und in 2023 weiter ausgeweitete Antibiotikaminimierungskonzept zeigt Erfolge im Hinblick auf das Volumen der abgegebenen und eingesetzten Antibiotika. Die im Bericht des BfR zusammengefassten Daten hierzu und die Auswertungen aus dem regelmäßigen Resistenzmonitoring verdeutlichen, dass die Anstrengungen aber weiter fortgesetzt werden müssen.“
„Wie im WHO-Bericht betont, ist es dringend erforderlich, gute Diagnostik sowie umfassende Überwachungssysteme zu etablieren und auszubauen. Ebenso muss der Ausbau digitaler Strukturen, die eine Erfassung von Informationen und die Vernetzung verschiedener Quellen vereinfachen, dringend vorangetrieben werden. Nur so können qualitativ hochwertige Daten schnell für die Risikobewertung und das Risikomanagement sichergestellt werden.“
Relevanz der Surveillance
„Wie auch in dem WHO-Bericht betont, sind repräsentative umfangreiche Daten aus gut konzipierten Überwachungssystemen zentral, um einerseits auf allen Ebenen das Bewusstsein zu stärken und andererseits zu verdeutlichen, dass weitere Maßnahmen in allen Bereichen erforderlich und voranzutreiben sind.“
„Im Veterinärbereich arbeiten wir intensiv daran, Surveillance-Systeme zu verbessern, auch um Erkenntnisse über Übertragungswege sowie mögliche Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren beleuchten zu können. Nur so können gezielte Interventionsmaßnahmen identifiziert und deren Umsetzung vorangebracht werden.“
Herausforderungen für den globalen Süden
„In dem aktuell laufenden, von Deutschland finanzierten Forschungsprojekt ADAPT können wir erkennen, dass die Verfügbarkeit und Nutzbarkeit diagnostischer Kapazitäten und belastbarer Methoden eine zentrale Herausforderung sind. Wie auch im WHO-Bericht betont, ist die Durchführung von Diagnostik einschließlich Resistenztestung wesentlich, um Antibiotika bestmöglich einzusetzen. Diese Untersuchungen erfordern aber Laborkapazitäten auf regionaler und lokaler Ebene und sind kostenintensiv, so dass sie nicht überall genutzt werden können oder schlicht nicht vorhanden sind. Auch im Veterinärbereich stehen so nur selten repräsentative Daten für eine Einschätzung der Situation und gezielte Maßnahmen zur Verfügung. Daher arbeiten wir in dem Projekt intensiv daran, die beteiligten Länder beim Aufbau eines Surveillance-Systems für die Bereiche Tier, Mensch und Umwelt methodisch zu unterstützen und ein ‚Antimicrobial Stewardship Programm‘ zu implementieren oder zu erweitern.“
Ausblick
„Wenn sich der Umgang mit Antibiotika nicht generell ändert, könnte dies eine weitere Resistenzausbreitung ebenso wie eine Entwicklung neuer Resistenzmechanismen gegen zahlreiche Antibiotikaklassen zur Folge haben. Dies würde die Antibiotika der ‚Watch-Gruppe‘ betreffen aber auch zunehmend die Mittel der ‚Reserve‘-Gruppe, so dass Infektionen nicht nur deutlich schwerer zu behandeln wären, sondern auch die Zahl der Todesfälle aufgrund von resistenten Mikroorganismen zunehmen könnte. Aufgrund der globalen Vernetzung werden Resistenz-Entwicklungen in anderen Regionen der Welt auch direkt Auswirkungen auf die Situation in Europa haben, mit all den negativen Auswirkungen für Mensch, Tier und Umwelt.“
Forschung
„Prävention ist ein wichtiges Forschungsthema auf der Human- wie auch auf der Veterinärseite. Denn Gesunde benötigen keine Antibiotika, und ein reduzierter und gezielter Einsatz begünstigt, dass verfügbare Antibiotika wirksam bleiben. Ein wichtiger Bereich der Forschung ist daher die Gesunderhaltung der Tiere. Hierzu ist umfangreiche Forschung, von den Grundlagen bis hin zu Aspekten der praktikablen Umsetzung von Maßnahmen im täglichen Alltag erforderlich. Als Beispiel sei hierfür die Europäische Partnerschaft für Gesundheit und Wohlergehen der Tiere (EUP AH&W) genannt. Diese von der Europäischen Kommission mitfinanzierte Initiative unterstützt die Strategien der Europäischen Kommission, allen voran die ‚Farm to Fork‘-Strategie. Wichtige Aspekte von Tiergesundheit und Tierschutz werden hier adressiert, und die Ergebnisse können zu einem nachhaltigen gesunden Lebensmittelsystem beitragen. Denn gesunde Tiere benötigen keine Antibiotika, und sind zentral wichtig für die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln.“
Leiter des Fachgebiets Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und -verbrauch, Robert Koch-Institut (RKI), Berlin
Einordnung Bericht und Situation in Europa
„Der Bericht ist sehr wertvoll, weil er mit gleicher Methode Resistenzdaten aus über 100 Ländern aus allen WHO-Regionen darstellt. Die bekannte ungleiche Verteilung von Resistenzen wird bestätigt. Vor 25 Jahren hatten wir die Vorstellung, die Antibiotikaresistenz ist dort hoch, wo viele Antibiotika gegeben werden, in den reichen Industrieländern. Aber dieser Bericht bestätigt, dass die Resistenzanteile in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen teilweise wesentlich höher liegen. Ursache sind unter anderem zu wenig Diagnostik, keine Finanzierung des Gesundheitssystem, dadurch falsche, zu kurze (Therapieabbruch, weil Antibiotika nicht mehr gezahlt werden können) oder keine Antibiotikatherapie, zu wenig Krankenhaushygiene oder zu wenig Impfungen. All dies erhöht Resistenzanteile.”
„Eine gewisse Schwäche des Berichtes ist, dass über Resistenzanteile berichtet wird, allerdings sind diese Maßzahlen für Nicht-Expert:innen schwer zu verstehen. Was bedeutet 5 Prozent Resistenz? Für ein Erreger-Antibiotikum-Paar wie zum Beispiel MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, eine zunehmend vorkommende resistente Staphylokokkenart; Anm. d. Red.) ist dies gut für ein anderes wäre es erschreckend hoch, wie beispielsweise für Carbapenem-resistente Klebsiellen. Besser wäre es die Anzahl erkrankter und verstorbener Patient:innen und eventuell verlorene Lebensjahre anzugeben. Zum Beispiel: Circa 9000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an resistenten Erregern nur wegen der Resistenz. Dies sind dreimal mehr als Verkehrstote. Ohne Resistenz würden diese Menschen noch leben. Eine solche Aussage ist verständlich für jeden. Die WHO arbeitet an solchen Konzepten mit der Unterstützung von WHO Collaborating Centres wie unserem.”
Situation in der D-A-CH-Region
„Aus einem Vergleich der drei Länder kann viel gelernt werden. Bei E. coli ist die Resistenz in der Schweiz am höchsten und in Österreich am niedrigsten, bei Klebsiella pneumoniae ist es umgekehrt. Es müssen also die Erreger und ihre Resistenzen einzeln betrachtet werden. Grundsätzlich sieht die Resistenzsituation in den drei Ländern ähnlich aus und ist im globalen Vergleich günstig. Dies liegt an den vielfältigen Maßnahmen, die betrieben werden, wie Infektionskontrolle in Krankenhäusern, Antibiotic Stewardship (Konzepte zum verantwortungsvollen und rationalen Einsatz von Antibiotika; Anm. D. Red.) und Impfungen. Eine wichtige Botschaft ist auch, dass durch gute Maßnahmen Resistenzen auch zurückgehen können. Ein gutes Beispiel hierfür ist MRSA. Vor zehn Jahren war der Anteil von MRSA an allen S. aureus in allen drei Ländern in Blutkulturen noch über 15 Prozent, jetzt ist er in allen drei Ländern unter fünf Prozent. Diese positiven Nachrichten dürfen aber nicht darüber täuschen, dass es auch in den drei Ländern zum Anstieg von Resistenzen insbesondere im Gram-negativen Bereich kommt. Carbapenem-resistente Erreger nehmen zu und eine Behandlung dieser ist trotz neuer Medikamente sehr schwierig.”
Herausforderung Antibiotikaresistenzen
„Es ist bekannt, was zu machen ist, aber es wird oft nicht umgesetzt. Es wurde zum Beispiel mit der Integrierten Genomischen Surveillance (IGS) eine neue Surveillancemethode entwickelt. Durch die Verbindung von epidemiologischen Patient:innendaten und genomischen Zusammenhangsanalysen von Erregern, können Transmissionen früher erkannt und Maßnahmen ergriffen werden. Studien zeigen, dass sich die Investitionen in solche Programme genauso wie Investitionen in Hygiene und Antibiotikaüberwachung lohnen, das heißt jeder investierte Euro spart später mehrere Euros ein. Aber in Zeiten knapper Kassen wird oft weniger Geld in Prävention gesteckt, weil der unmittelbare Nutzen nicht erkannt wird. Antibiotikaresistenzen werden uns weiter begleiten. Sie sind auch Folge eines guten Gesundheitssystems, weil in diesen immer mehr immunsupprimierte Patient:innen mit schwierigen invasiven Eingriffen auftreten, die den Einsatz von Antibiotika notwendig machen und auch zu größeren Risiken von Antibiotika-resistenten Erregern führen.”
Auf die Frage, welche Methoden – neben dem bewussten Umgang mit Antibiotika – hierzulande zur Verfügung stehen:
„Neben bewussten Umgang mit Antibiotika sind unter anderem Krankenhaushygiene, Impfungen und stabile Surveillancesysteme zentral.”
Relevanz der Surveillance
„Surveillance ist die Basis. Wir brauchen Daten, um die Situation einschätzen zu können, langfristige Trends zu sehen und zu verstehen, Ausbrüche möglichst früh zu erkennen und einzuschätzen ob Maßnahmen erfolgreich sind oder nicht.”
Herausforderungen für den globalen Süden
„Hoffentlich werden sich die Gesundheitssysteme in den nächsten Jahren in vielen Ländern verbessern und mehr Menschen werden behandelt werden können. Dies bedeutet aber auch, dass die Probleme mit Antibiotika-resistenten Erregern zunehmen werden. Mehr immunsupprimierte Patient:innen (zum Beispiel Frühchen, Alte, Tumorpatient:innen) werden behandelt, all diese haben ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit resistenten Erregern. Es ist daher wichtig, dass sich mit den entwickelnden Gesundheitssystemen die Hygiene, die Diagnostik und die Antibiotikatherapie entwickeln (IPC Stewardship, Diagnostik Stewardship und Antibiotic Stewardship).”
Ausblick
„Viele moderne Eingriffe wie große Operationen, Organtransplantationen, Knochenmarktransplantationen sind nur möglich, weil Antibiotika prophylaktisch den Patienten schützen. Diese Eingriffe werden bei zunehmender Resistenz immer gefährlicher. Schwere Infektionen können nicht mehr behandelt werden. Es besteht die Gefahr, dass die Anzahl der Toten durch antibiotikaresistente Erreger auf fast zehn Millionen pro Jahr weltweit bis zum Jahr 2050 ansteigt.”
Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena
Einordnung Bericht und Situation in der D-A-CH-Region
„Der WHO-Bericht bestätigt, dass Antibiotikaresistenzen weltweit ein massives, wachsendes Problem sind – besonders bei gram-negativen Erregern wie Klebsiella pneumoniae und E. coli. In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegen die Resistenzraten im internationalen Vergleich weiterhin niedrig, was auf gut funktionierende Surveillance-, Hygienestrukturen und Antibiotic-Stewardship-Programme zurückzuführen ist. Dennoch steigt auch hier der Druck durch Importresistenzen und zunehmende Reisetätigkeit.”
Herausforderung Antibiotikaresistenzen und verfügbare Methoden
„Die größten Herausforderungen sind der hohe Antibiotikaverbrauch im ambulanten Bereich und die ungleiche Umsetzung von Stewardship-Programmen in Kliniken. Neben rationalem Einsatz helfen moderne mikrobiologische Diagnostik, therapeutisches Drug Monitoring und schnelle Resistenztests. Wichtig ist auch die konsequente Umsetzung der Krankenhausreform, die Infektiologie und Mikrobiologie strukturell in allen Kliniken verankern soll. Das erfolgreiche Hygiene-Förderprogramm hat gezeigt, dass diese Maßnahmen erfolgreich sein können. Die Förderung für Infektiologie und Antibiotic Stewardship sollte in Deutschland unbedingt für mindestens fünf Jahre weiter fortgeführt werden.”
Relevanz der Surveillance
„Surveillance ist das Rückgrat jeder nationalen Resistenzstrategie. Nur durch kontinuierliche, qualitativ hochwertige Datenerhebung lassen sich Trends erkennen, Therapieempfehlungen anpassen und Ausbrüche frühzeitig erkennen. Programme wie GLASS (WHO Global Antimicrobial Resistance and Use Surveillance System; Anm. d. Red.) oder ARS (Antibiotika-Resistenz-Surveillance; Anm. d. Red.) in Deutschland schaffen Transparenz und ermöglichen gezieltes Handeln statt blindem Antibiotikaeinsatz.”
Herausforderungen für den globalen Süden
„In vielen Ländern fehlt es an mikrobiologischer Diagnostik, Surveillance-Infrastruktur und Zugang zu hochwertigen Antibiotika. Häufig werden Reserveantibiotika ohne Laborbefund eingesetzt oder gefälschte Präparate verwendet. Das führt zu einem Teufelskreis aus Resistenzentwicklung, Unterversorgung und hoher Sterblichkeit. In vielen Ländern des globalen Südens gibt es außerdem keinen Facharztstatus für Krankenhaushygiene. Hygienemaßnahmen in den Krankenhäusern obliegen oft der variablen Einschätzung und Expertise der klinischen Bereichsleitung.”
Ausblick
„Wenn der Antibiotikaverbrauch global nicht sinkt, droht die Rückkehr in ein ‚präantibiotisches Zeitalter‘. Selbst Routineeingriffe oder Kaiserschnitte könnten wieder lebensgefährlich werden. Die Zahl resistenzbedingter Todesfälle könnte deutlich steigen, besonders in ressourcenschwachen Ländern. Das Zusammenspiel mit der global alternden Bevölkerung ist besonders kritisch, da ältere Menschen infektanfälliger sind, dies gilt insbesondere für die Pneumonie. Der medizinische Fortschritt bei Krebstherapien und Implantaten generiert ebenfalls viele immunsupprimierte und infektanfällige Patienten – ohne wirksame Antibiotika wird dieser Fortschritt keine weitere Verlängerung der Lebenserwartung bedingen.”
„Wichtig: Selbst bei optimalem Einsatz von Antibiotika sind Resistenzen unvermeidbar, denn Resistenzentwicklung ist bakterielle Evolution. Unsere eigenen Daten [1] zeigen, dass seit Markteinführung von Antibiotika in den 1940ern deren Einsatz nach etwa 10 bis 15 Jahren durch Resistenzentwicklung limitiert wird. Das zeigt auch folgende Betrachtung des ‚Wettrüstens‘ Beta-Laktame gegen Beta-Laktamasen: Markteinführung Penicilline in den 1940ern – gefolgt von einer Ausbreitung der bakteriellen Penicillinasen, als Reaktion die Einführung der Cephalosporine in den 1960ern – gefolgt von der Ausbreitung der ESBL (Extended-Spectrum-Betalaktamase; Anm. d. Red.) in den 1980ern, als Reaktion Einführung der Carbapeneme in den 1990ern, gefolgt von Carbapenemasen seit den 2000ern. Daher brauchen wir ständig neue Antibiotikamodifikationen, denn Evolution steht niemals still.”
Forschung
„Es gibt Ansätze zu neuen β-Laktam/β-Laktamase-Inhibitor-Kombinationen und Forschungsprogramme zu Phagen- und antimikrobiellen Peptidtherapien. Die Hürden sind groß: geringe wirtschaftliche Attraktivität, regulatorische Unsicherheiten und ein hoher Entwicklungsaufwand bei gleichzeitig kleinem Markt. Ohne gezielte Förder- und Erstattungssysteme werden neue Wirkstoffe kaum auf den Markt kommen.”
Oberärztin im ABS-Team am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Düsseldorf
Einordnung Bericht
„Die Ergebnisse zeigen, dass Antibiotikaresistenzen (AMR – Antimikrobielle Resistenzen) weltweit verbreitet und zunehmend sind, insbesondere bei sogenannten Gram-negativen Bakterien wie E. coli, Klebsiella pneumoniae und Acinetobacter spp..“
„Länder mit eingeschränkter Surveillance, das heißt Überwachung von antimikrobiellen Resistenzen, berichten tendenziell höhere Resistenzraten, was sowohl reale Unterschiede in der Krankheitsverbreitung als auch unvollständige Datenerfassung widerspiegeln kann. Besonders besorgniserregend ist die wachsende Resistenz gegen sogenannte ‚Watch‘-Antibiotika – das sind Antibiotika, deren Einsatz überwacht werden sollte, zum Beispiel Fluorchinolone, Cephalosporine der dritten Generation – sowie die eingeschränkte Pipeline für neue Antibiotika wie Emblaveo (Wirkstoffe: Aztreonam und Avibactam) und Cefiderocol (Wirkstoff: Cefiderocol). Diese Medikamente sind in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs, Low- and Middle-Income Countries) teuer und oft nicht verfügbar. Die Daten verdeutlichen die Dringlichkeit integrierter Maßnahmen – von Überwachung über Diagnostik und kontrollierten Antibiotikaeinsatz bis hin zu gezielter Forschung. AMR stellt eine globale Gesundheitsbedrohung dar, die systematische, sektorübergreifende und multifaktorielle Antworten erfordert. AMR ist eine globale Gesundheitsbedrohung, die uns alle betrifft.“
Situation in der D-A-CH-Region
„In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt die Resistenz im europäischen Vergleich im Mittelfeld bis leicht unter dem globalen Median. Infektionen mit sogenannten ‚Krankenhauskeimen‘ wie MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, bestimmte Stämme des Hautbakteriums Staphylococcus aureus, die gegen wichtige Antibiotika unempfindlich sind) nehmen weiter ab.“
„Resistenzen bei anderen, vor allem im Darm vorkommenden Bakterien (Enterobacterales) – etwa gegen Fluorchinolone oder Cephalosporine der dritten Generation – bleiben moderat. Die Überwachungsinfrastruktur ist gut ausgebaut, sodass die gemeldeten Werte zuverlässig sind.“
„Dennoch ist die Zunahme von Infektionen mit resistenten Enterobacterales in Krankenhäusern und im ambulanten Bereich besorgniserregend. Insgesamt bleibt die Region stabil, ist aber nicht immun gegen den globalen Trend steigender Resistenzen.“
Herausforderung Antibiotikaresistenzen
„Zu den größten Herausforderungen zählt, dass bestimmte Bakterien – vor allem sogenannte Gram-negative Keime – zunehmend unempfindlich gegenüber Antibiotika werden. Gleichzeitig kommen nur wenige neue Medikamente auf den Markt, die gegen diese widerstandsfähigen Erreger wirken. Besonders kritisch ist die Lage bei Bakterien, die sogar gegen sogenannte Carbapeneme resistent sind – Antibiotika, die normalerweise als letzte wirksame Behandlungsoption gelten. Außerdem besteht ein Spannungsfeld zwischen notwendiger Verwendung von Reserve-Antibiotika und der Gefahr ihrer Übernutzung. Auch die Übertragung resistenter Keime durch Reisen, Globalisierung oder Tierhaltung stellt ein Risiko dar. Schließlich erfordert die koordinierte Umsetzung von Überwachung, Diagnostik und kontrolliertem Antibiotikaeinsatz kontinuierliche Investitionen und einheitliche politische Maßnahmen weltweit.“
Methoden zur Bekämpfung der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen
„In Deutschland stehen umfassende Maßnahmen bereit: moderne Labordiagnostik zur Bestimmung von Erregern und deren Resistenz, elektronische Überwachungssysteme, gezielter Antibiotikaeinsatz, Hygiene- und Infektionspräventionsprogramme sowie Impfstrategien. Krankenhäuser setzen auf gezielte mikrobiologische Diagnostik, um Therapieentscheidungen individuell zu gestalten. Nationale Aktionspläne koordinieren sektorübergreifende Strategien zwischen Humanmedizin, Veterinärmedizin und öffentlichem Gesundheitswesen. Außerdem werden Forschungsprojekte zu neuen Wirkstoffen und Resistenzmechanismen unterstützt.“
Rolle der Surveillance
„Überwachung liefert die Datengrundlage für evidenzbasierte Entscheidungen in Therapie, Prävention und Politik. Sie ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Trends, Ausbrüchen und neuen Resistenzmechanismen. Gute Überwachung steigert das Bewusstsein bei Ärzten und Ärztinnen, Patienten und Patientinnen und Entscheidungstragenden und unterstützt gezielte Interventionsmaßnahmen. Zudem erlaubt sie internationale Vergleiche und die Bewertung der Effektivität von Programmen. Ohne funktionierende Überwachung bleiben viele Resistenzen unentdeckt, und die Kontrolle gelingt nicht.“
Herausforderungen für den globalen Süden
„Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs) kämpfen mit Gesundheitssystemen, die nicht ausreichend ausgestattet sind, das heißt mit begrenzter Laborkapazität und eingeschränktem Zugang zu diagnostischen Möglichkeiten. Dies führt zu unzureichender Datenerhebung, meist empirischer Antibiotikaverwendung und unkontrollierter Nutzung von Reserve-Antibiotika – sofern diese zur Verfügung stehen. Zudem verschärfen soziale und infrastrukturelle Faktoren die Ausbreitung resistenter Infektionen. Internationale Unterstützung, Investitionen in Labore und Überwachung sowie lokale Schulungen sind dringend erforderlich. Ohne gezielte Maßnahmen entstehen sogenannte Syndemien aus dem Problem der AMR bei gleichzeitig vorliegendem schwachen Gesundheitssystem.“
Ausblick
„Es ist mit weiter steigender Resistenz, vor allem bei Gram-negativen multiresistenten Keimen, zu rechnen. Empirische Therapien (initiale Behandlung ohne Kenntnis der Resistenzlage) werden zunehmend ineffektiv, was Mortalität und Morbidität erhöht. Reserve-Antibiotika könnten übernutzt werden, wodurch ihre Wirksamkeit verloren geht. Dies führt zu längeren Krankenhausaufenthalten, höheren Kosten und globalen Gesundheitskrisen. Langfristig könnten selbst alltägliche Infektionen wieder lebensbedrohlich werden, und Fortschritte der modernen Medizin wären gefährdet.”
Forschung
„In Bezug auf neue Antibiotika und Therapiealternativen zeigt der aktuelle WHO-Bericht [2], dass die Entwicklung nicht ausreichend ist — es gibt kaum dringend benötigte Wirkstoffe mit völlig neuen Wirkmechanismen, und viele Projekte sind einfach Modifikationen bestehender Antibiotika.“
„Ein vielversprechendes Beispiel ist Cefepime-Zidebactam (WCK-5222): Diese Kombination wirkt gegen besonders schwierige Gram-negative Keime, darunter solche mit mehreren Resistenzmechanismen wie β-Lactamasen.“
„Zusätzlich zu klassischen Antibiotika nimmt die Forschung an nicht-traditionellen Ansätzen zu, insbesondere an Bakteriophagen, also sogenannten Phagen. Das sind Viren, die ganz spezifisch bestimmte Bakterien infizieren und zerstören. Erste Studien und Fälle deuten darauf hin, dass Phagentherapien in Kombination mit Antibiotika hilfreich sein können bei Infektionen mit multiresistenten Keimen, wenn keine anderen Medikamente mehr wirken.“
„Es gibt außerdem Entwicklungen bei sogenannten β-Lactam-Enhancern beziehungsweise neuen Inhibitoren wie zum Beispiel Taniborbactam oder Funobactam, die bestehende Antibiotika gegen Resistenzen stabilisieren sollen.“
„In Summe: Diese neuen und alternativen Ansätze sind wichtig und vielversprechend, aber sie reichen noch nicht aus. Der WHO-Bericht warnt klar davor, dass ohne größere Anstrengungen — mehr Innovation, bessere Finanzierung, und weltweiter Zugang zu neuen Lösungen — die Antibiotikaresistenz uns bald überholen könnte. Hürden sind hohe Entwicklungskosten, geringe kommerzielle Attraktivität, langsame klinische Studien und regulatorische Herausforderungen. Zudem ist der Transfer vom Labor in die klinische Anwendung langwierig, da Wirksamkeit, Sicherheit und Resistenzentwicklung sorgfältig geprüft werden müssen. Kooperationen zwischen akademischer und klinischer Forschung, Industrie und öffentlichen Förderprogrammen ist hier entscheidend, zusätzlich mit politischer Unterstützung in der erfolgreichen Anwendung.“
Inhaber des Lehrstuhls für Infektionsbiologie, Interfakultäres Institut für Mikrobiologie und Infektionsmedizin, Eberhard Karls Universität Tübingen, und Koordinator der TTU „Krankenhauskeime und antibiotikaresistente Bakterien”, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)
Einordnung Bericht und Situation in der D-A-CH-Region
„Der GLASS-Report macht einerseits Hoffnung. Der Anteil von Staaten, die sich am Report beteiligt haben, ist erheblich gestiegen, was das internationale Bewusstsein und Zusammenarbeit unterstreicht und sicher mit den Erfahrungen aus der SARS-CoV-2-Pandemie zu tun hat. Der Report macht aber auch große Sorgen – der Anteil bakterieller Infektionserreger, die sich kaum noch mit Antibiotika behandeln lassen, ist in den vergangenen zehn Jahren weltweit deutlich angestiegen. Von den sechs Problembakterien, die auch als ‚ESKAPE‘-Erreger (der Begriff ESKAPE wird aus den Anfangsbuchstaben der Gattungsnamen der sechs Erreger Enterococcus faecium/faecalis (E), Staphylococcus aureus (S), Klebsielle pneumoniae (P), Acinetobacter baumannii (A), Pseudomonas aeruginosa (P), und Enterobacter cloacae/Escherichia coli (E) gebildet) bezeichnet werden, machen vor allem vier Spezies besondere Sorgen. Die größten Anstiege sind in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verzeichnen, aber auch viele Länder in Ost- und Südeuropa haben besorgniserregende Resistenzraten. Die drei DACH-Staaten stehen noch glimpflich da, sind im Vergleich mit anderen europäischen Staaten aber bei einem Teil der Erreger nur im Mittelfeld. Detailliertere Daten zur Resistenzsituation in Europa finden sich im Antimicrobial Resistance Report des European Center for Disease Control (ECDC) von 2023 [3].“
Herausforderung Antibiotikaresistenzen und verfügbare Methoden
„Infektionskrankheiten machen vor Grenzen keinen Halt. Wir können nicht darauf hoffen, dass unser effizientes Gesundheitssystem uns dauerhaft vor resistenten ESKAPE-Infektionen schützen wird, denn schon in Süd- und Osteuropa gibt es enorm hohe Zahlen kaum mehr behandelbarer Infektionen. Langfristig kann nur die Entwicklung neuer, breitwirkender Antibiotika eine Lösung bringen. Die größte Herausforderung ist hier, dass die Pharmafirmen praktisch keine wirksamen Anreize zur Antibiotikaentwicklung bekommen. Die Industrie fokussiert auf chronische Erkrankungen, aber Antibiotika können Patienten gesund machen, was, zynischerweise, nicht genügend Verdienstmöglichkeiten bietet. Staatliche, an die erfolgreiche Entwicklung eines neuen Antibiotikums geknüpfte Anreize, sogenannte ‚Pull‘-Mechanismen, werden von einigen europäischen Staaten geprüft, während das deutsche Gesundheitsministerium bislang leider keine entsprechende Bereitschaft gezeigt hat. Auch innovative Präventionsmechanismen und die bessere Schulung von Ärzten im Rahmen von ‚Antibiotic Stewardship‘ können eine wichtige Rolle spielen. Schließlich muss die Verwendung von Antibiotika in der Massentierhaltung weltweit weiter reduziert werden, um die Selektionsdrücke zu vermindern.”
Relevanz der Surveillance
„Surveillance-Daten, wie sie in Europa beispielsweise das ECDC und die nationalen Behörden liefern, sind essenziell, um die Entwicklungen einschätzen zu können. Auch hier gibt es viel Nachholbedarf, vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Aber auch bei uns gibt es erhebliche Wissenslücken, beispielsweise bei der Verbreitung resistenter ESKAPE-Erreger in der gesunden Bevölkerung. Die Erreger verursachen vor allem bei hospitalisierten Patienten Infektionen, besiedeln aber schon bei gesunden Menschen unerkannt die Mikrobiome der Körperoberflächen. Zu den Besiedlungsraten bei gesunden Menschen, den Übertragungswegen und den Infektionsmechanismen fehlen uns wichtige Erkenntnisse.”
Herausforderungen für den globalen Süden
„Die meisten Antibiotika sind jahrzehntealte Entwicklungen, die generisch billig herstellbar sind. Daher sind sie auch in Low-Income-Staaten verfügbar, allerdings oft weitgehend unkontrolliert. Je mehr sie falsch eingesetzt werden, desto mehr tragen sie zur Selektion resistenter Erreger bei. Antibiotikatherapie ist kompliziert, es gibt viele verschiedene Erreger, Infektionsarten und Wirkstoffe. Auch bei uns wird deshalb ein erheblicher Teil der Antibiotika falsch verschrieben, in Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch in Ost- und Südeuropa in noch erheblich größerem Maße. Entsprechende regelmäßige Trainingsmaßnahmen (Antibiotic Stewardship) und der Bezug von Antibiotika nur auf Rezept müssen nachdrücklich durchgesetzt werden. Dies kann nur im Kontext von allgemeinen Verbesserungen der nationalen Gesundheitssysteme mit Surveillance und Präventionsmaßnahmen erfolgreich sein. Auch die massive Verwendung von Antibiotika in der Tierhaltung in den Schwellenländern (und bei uns) trägt erheblich zur Problematik bei.”
Ausblick
„Die ESKAPE-Erreger werden nicht, wie das SARS-CoV-2-Virus, durch die Luft übertragen, sondern durch andere, nur zum Teil verstandenen Mechanismen. Daher entwickelt sich die Pandemie antibiotikaresistenter Infektionen langsamer, aber unübersehbar und durchaus bedrohlich. In vielen Ländern der Erde gibt es schon jetzt viele teils zunächst harmlos erscheinende Infektionen, die sich kaum noch behandeln lassen und zum Tod führen können, vor allem durch generalisierte ‚Sepsis‘ (Blutvergiftung). Wir rechnen aktuell mit global mindestens 1.270.000 Todesfällen pro Jahr, mit kontinuierlichem Anstieg.”
Forschung
„An neuen Antibiotika wird von der Industrie kaum noch geforscht, allenfalls bei kleinen Start-Ups, aus den oben genannten Gründen. Im akademischen Bereich gibt es glücklicherweise noch entsprechende Forschung, beispielsweise im Rahmen des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), an dem wir in Tübingen beteiligt sind. Aber ohne die dringend benötigten staatlichen ‚Pull‘-Mechanismen werden sich für die teure klinische Erprobung kaum Industriepartner finden lassen. Es gibt glücklicherweise eine Reihe innovativer Präventionsstrategien, um Infektionen durch resistente ESKAPE-Erreger zu vermeiden. Dazu zählt die gezielte Entfernung der Erreger aus den Mikrobiomen von Risikopatienten durch probiotische Ansätze, durch spezielle Dekolonisations-Wirkstoffe oder durch Phagentherapie. Für solche vielversprechende Ansätze ist noch viel Grundlagenforschung nötig, wie wir sie beispielsweise im Rahmen unseres Exzellenzclusters Controlling Microbes to Fight Infections (CMFI) in Tübingen betreiben. Auch die Entwicklung von Impfstoffen gegen ESKAPE-Erreger könnte eine wichtige Präventionsstrategie darstellen, die auch in Entwicklungs- und Schwellenländern wirksam sein könnte. Leider ist auch diese Forschung bei der Pharmaindustrie aus den genannten Gründen weitgehend zum Stillstand gekommen.”
„Es liegt kein Interessenkonflikt vor.“
„Keine. Am RKI in FG37 (Fachgebiet 37: Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und –verbrauch; Anm. d. Red.) ist das WHO Collaborating Centre für Antibiotikaresistenz, -verbrauch und nosokomiale Infektionen, dieses hat die WHO beim Erstellen des Berichtes unterstützt. Die Daten aus Deutschland im Bericht sind vom RKI - Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) - entweder direkt an die WHO gemeldet worden oder über das ECDC. Herr Haller aus FG37 hat den Bericht gereviewt.“
„Keine.“
Alle anderen: Keine Angaben erhalten
Primärquelle
World Health Organization (13.10.2025): Global antibiotic resistance surveillance report 2025: WHO Global Antimicrobial Resistance and Use Surveillance System (GLASS).
Weiterführende Recherchequellen
Science Media Center (2022): Antibiotika – Einsatz, Resistenzen und Alternativen. Press Briefing. Stand: 17.11.2022.
Literaturstellen, die von den Expert:innen zitiert wurden
[1] Brandt C et al. (2014): The bigger picture: the history of antibiotics and antimicrobial resistance displayed by scientometric data. International Journal of Antimicrobial Agents. DOI: 10.1016/j.ijantimicag.2014.08.001.
[2] World Health Organization (2025): Analysis of antibacterial agents in clinical and preclinical development: overview and analysis 2025.
[3] European Centre for Disease Prevention and Control (2024): Antimicrobial resistance in the EU/EEA (EARS-Net). Annual Epidemiological Report 2023.
Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden
[I] Robert Koch-Institut (19.08.2025): Neue Daten zu Todesfällen durch antibiotikaresistente Erreger in Deutschland.
Prof. Dr. Annemarie Käsbohrer
Leiterin der Fachgruppe Epidemiologie, Zoonosen, Antibiotikaresistenzen, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Berlin
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Es liegt kein Interessenkonflikt vor.“
Dr. Tim Eckmanns
Leiter des Fachgebiets Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und -verbrauch, Robert Koch-Institut (RKI), Berlin
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Keine. Am RKI in FG37 (Fachgebiet 37: Nosokomiale Infektionen, Surveillance von Antibiotikaresistenz und –verbrauch; Anm. d. Red.) ist das WHO Collaborating Centre für Antibiotikaresistenz, -verbrauch und nosokomiale Infektionen, dieses hat die WHO beim Erstellen des Berichtes unterstützt. Die Daten aus Deutschland im Bericht sind vom RKI - Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) - entweder direkt an die WHO gemeldet worden oder über das ECDC. Herr Haller aus FG37 hat den Bericht gereviewt.“
Prof. Dr. Mathias W. Pletz
Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena
Dr. Viktoria Schneitler
Oberärztin im ABS-Team am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Düsseldorf
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Keine.“
Prof. Dr. Andreas Peschel
Inhaber des Lehrstuhls für Infektionsbiologie, Interfakultäres Institut für Mikrobiologie und Infektionsmedizin, Eberhard Karls Universität Tübingen, und Koordinator der TTU „Krankenhauskeime und antibiotikaresistente Bakterien”, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)