Wie kommen mehr Güter auf die Schiene?
Anteil des Schienengüterverkehrs soll von 19 auf 25 Prozent steigen
Forschende: Vorteil läge vor allem in der sehr guten Energieeffizienz
Mehr Güterverkehr auf der Bahn aber nur möglich durch: mehr Gleise, weniger Gesetze, neue Signale, neue Kupplungen, pünktlichere Züge, mehr Kooperation mit dem Lkw
Güter gehören auf die Schiene. Seit Jahren gehört dieser Satz fast wie ein Mantra zu Reden oder Absichtserklärungen von Politikerinnen und Politikern. Allerdings wächst der Anteil der Bahnen am Frachtverkehr trotz Liberalisierung und Wachstum einzelner Bahnanbieter seit Jahren nur sehr langsam, derzeit liegt er bei rund 19 Prozent.
Die Bundesregierung hatte sich schon in ihrem Koalitionsvertrag und erneut nach der Klausursitzung der Fraktionen darauf geeinigt, den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent am Frachtverkehr steigen zu lassen. Dafür sieht das Koalitionspapier eine Reihe von mehr oder weniger konkreten Programmpunkten vor. Zum einen soll die Lkw-Maut um eine CO2-Komponente erhöht werden, die einem Preis von 200 Euro pro emittierter Tonne Kohlendioxid entspricht. Zum anderen soll die Planungszeit für wichtige Schienenkorridore auf vier Jahre begrenzt, die Kapazitäten der Schiene durch Digitalisierung gesteigert, Trassenpreise für den Güterverkehr sowie Gleisanschlüsse und Einzelwagenverkehr subventioniert und neue Techniken zur Automatisierung des Güterverkehrs angereizt werden [I].
Alle: Keine Angaben erhalten.
Literaturstellen, die von den Expert:innen zitiert wurden
[1] Intraplan et al. (2023): Gleitende Langfrist-Verkehrsprognose 2021-2022. Im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.
[2] Deutscher Bundestag (2022): Experten: Es fehlen bis zu 80.000 Lkw- und Busfahrer. Bericht über die öffentliche Anhörung von Sachverständigen am 26.09.2022.
Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden
[I] Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung. Ergebnis des Koalitionsausschusses vom 28.03.2023.
Prof. Dr. Markus Hecht
Leiter des Fachgebiets Schienenfahrzeuge am Institut für Land- und Seeverkehr, Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Gernot Liedtke
Fachgebiet Wirtschaftsverkehr Institut für Land- und Seeverkehr (ILS) Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik, Technische Universität Berlin
Dr. Thomas Grube
Leiter der Arbeitsgruppe Verkehrstechniken und Zukünftige Mobilität im Institut für Techno-ökonomische Systemanalyse (IEK-3), Forschungszentrum Jülich GmbH (FZJ)
Dr. Agnes Eiband
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, Dortmund