Geothermie: Beschleunigungsgesetz soll Ausbau vereinfachen
tiefe Geothermie soll zukünftig vermehrt zur klimaneutralen Fernwärme beitragen
bislang wird nur kleiner Anteil der erneuerbaren Wärmeversorgung durch tiefe Geothermie gedeckt
Forschende: Gesetzesentwurf ist relevanter Schritt für die Wärmewende; wirtschaftliches Potenzial von Geothermie hängt beispielsweise von geologischen Voraussetzungen, Bevölkerungsdichte und vorhandenen Wärmenetzen ab
Die Bundesregierung will die Erforschung und Nutzung von Geothermie zukünftig vereinfachen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie veröffentlicht und soll im August im Kabinett verabschiedet werden [I]. Der Gesetzesentwurf besteht aus Änderungen für bestehende Gesetze – wie dem Bergrecht, Wasserrecht und Umweltrecht. Für Geothermie-Anlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher soll ein überragendes öffentliches Interesse festgelegt und auch die Genehmigung von neuen Wärmeleitungen soll beschleunigt werden.
Der Wärmesektor ist zentral für die Erreichung der Klimaziele. Etwa ein Viertel des deutschen Endenergieverbrauchs – im Jahr 2023 waren es laut Statistik der AG Energiebilanzen gut 600 Terawattstunden – wird allein für Raumwärme benötigt [II]. Warmwasser und Prozesswärme kommen mit einer ähnlichen Größenordnung noch hinzu [II].
Abteilungsleiter „Integrated Scenarios“, Forschungszentrum Jülich GmbH (FZJ)
Relevanz des geplanten Beschleunigungsgesetzes
„Eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien halte ich grundsätzlich für sinnvoll und relevant. Einer der wichtigsten Punkte ist die sogenannte Fündigkeitsrisiko-Absicherung für tiefe Geothermie. Sie sorgt dafür, dass Firmen nicht auf den vollständigen Kosten für die aufwendigen Bohrungen sitzen bleiben, wenn ein Reservoir nicht wirtschaftlich genutzt werden kann. Die Kosten für die Tiefenbohrungen machen den Hauptteil der Investitionen aus. Ein Bohrloch mit einer Tiefe von 5.000 Metern kann zwischen 8 und 15 Millionen Euro kosten. Die Fündigkeitsrisiko-Absicherung wird im Gesetzesentwurf nur in einem kurzen Satz erwähnt. Weltweit wurden bereits verschiedene erfolgreiche Modelle zur Risikominderung bei geothermischen Bohrungen eingeführt. Island war in den 1960er Jahren beispielsweise Vorreiter eines öffentlichen Kreditgarantieprogramms, bei dem erfolglose Bohrungen staatlich subventioniert wurden. In anderen Ländern wie Indonesien und der Türkei gab es ein Modell der ‚bedingten Zuschüsse‘ oder ‚bedingten Darlehen‘, bei dem die Entwickler die Unterstützung nur zurückzahlen müssen, wenn die Bohrungen erfolgreich sind. Diese Instrumente haben weltweit maßgeblich zur Erschließung mehrerer hundert Megawatt geothermischer Leistung beigetragen.“
Potenzial von Tiefengeothermie
„Deutschland hat drei große sogenannte ‚Becken‘, die für konventionelle hydrothermale Tiefengeothermie genutzt werden können: Aquifere (Gesteins- und Sedimentschichten, die Wasser enthalten und leiten können; Anm. d. Red.) im Oberrheingraben, im Molassebecken in Süddeutschland und im Norddeutschen Becken. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat beispielweise ein Marktpotenzial von über 300 Terawattstunden Wärme pro Jahr oder 70 Gigawatt installierter Leistung für hydrothermale Systeme errechnet [IV].
„Das technisch mögliche Potenzial liegt weit darüber, siehe zum Beispiel die Studie von Jain et al., die ein Potenzial von 4155 Terawattstunden Strom errechnet – diesmal aber nicht bezogen auf hydrothermale, sondern petrothermale Systeme (Enhanced Geothermal Systems, EGS) [1]. Selbst bei einer weitgehenden Elektrifizierung des Energiesystems liegen diese Zahlen deutlich über den möglichen Strombedarfen im Jahr 2045 von etwa 1300 Terawattstunden. Entscheidend ist aber, welcher Anteil der Tiefengeothermie-Potenziale zukünftig wirtschaftlich und sozial verträglich genutzt werden kann.“
Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Nutzung
„Ein entscheidender Punkt ist aus meiner Sicht die Ausgestaltung der oben genannten Fündigkeitsrisiko-Absicherung. Wenn das Risiko für Anlagenbetreiber abgesichert ist, dann werden die Potenziale auch genutzt werden. Denn tiefe Geothermieanlagen können flexibel, und zur gleichzeitigen Strom- und Wärmebereitstellung genutzt werden. Darüber hinaus wird zurzeit in Deutschland und Europa daran geforscht, Rohstoffe wie Lithium aus Geothermiewasser zu extrahieren. Bei erfolgreicher Umsetzung könnte das die Tiefengeothermie zur wirtschaftlichsten erneuerbaren Energie machen [2]. Neben der bereits marktreifen hydrothermalen Tiefengeothermie ist die petrothermale Geothermie eine verheißungsvolle Technologie mit großem Potenzial, erfordert allerdings zur Marktreife noch weitere Erprobung und Forschung.“
Bedenken bezüglich tiefer Geothermie
„Ernst zu nehmende Bedenken betreffen vor allem mögliche seismische Ereignisse, Beeinträchtigungen des Grundwassers durch Bohrungen sowie Bodensenkungen infolge von Druckveränderungen im Untergrund. Diese Risiken sind jedoch technisch beherrschbar, zum Beispiel durch präzise Standortwahl, Überwachungssysteme und dichte Bohrlochverrohrung. Das Bohrloch wird dabei ausgekleidet, um es langfristig zu stabilisieren und gegenüber dem Umgebungsgestein abzudichten. Dies geschieht zur Vermeidung unerwünschter Zu- und Abflüsse zwischen Bohrloch und Umgebung, zum Schutz des Grundwassers und zur Stabilisierung bereits erbohrter Abschnitte [3].
„Unbegründet sind pauschale Ängste vor großflächigen Erdbeben oder gravierenden Trinkwassergefährdungen, da wissenschaftliche Studien zeigen, dass solche Szenarien unter Einhaltung der Technikstandards äußerst unwahrscheinlich sind. Eine transparente Kommunikation und Beteiligung der Öffentlichkeit ist dabei entscheidend für die Akzeptanz und Risikobewertung [4].“
Auf die Frage, was in der journalistischen Berichterstattung beachtet werden sollte:
„Insbesondere sollte darauf geachtet werden, dass vergangene Ereignisse wie Erdbeben und Beschädigung von Häusern richtig eingeordnet werden. Hier könnte eine fehlerhafte Berichterstattung zur Verringerung der Akzeptanz in der Bevölkerung führen. Die Tiefengeothermie schafft eine Möglichkeit, insbesondere die Wärmeversorgung in Deutschland treibhausgasneutral zu gestalten – zum Beispiel durch das Ersetzen von Kraftwerk-Abwärme für Fernwärmeleitungen – und verringert somit als weitere Option die Kosten der Energiewende. Dabei würden auch notwendige Speicherkapazitäten verringert, da die Tiefengeothermie eine grundlastfähige Technologie ist, sie also nicht vom Wetter abhängt.“
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Competence Center Energiepolitik und Energiemärkte, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe
Relevanz des geplanten Beschleunigungsgesetzes
„Das geplante Geothermie-Beschleunigungsgesetz schätzen wir als äußerst relevant ein. Denn es ist notwendig, das Ausbautempo erneuerbarer Energien im Wärmesektor erheblich zu steigern, um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen.“
„Geothermie-Projekte, insbesondere die tiefe Geothermie, erfordern aufgrund ihrer langen Planungs- und Entwicklungszeiten besondere Berücksichtigung. Das Gesetz kann dazu beitragen, Hindernisse abzubauen und den Ausbau dieser wichtigen Energiequelle voranzutreiben.“
„Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Einstufung als überragendes öffentliches Interesse, wodurch die Vorhaben als vorrangige Belange in den jeweiligen Abwägungen eingebracht werden.“
Potenzial von tiefer Geothermie
„Wissenschaftliche Studien und bestehende Geothermie-Anlagen zeigen, dass tiefe Geothermie nicht nur eine klimaneutrale, sondern auch eine zuverlässige und ganzjährige Wärmequelle, insbesondere für Fernwärmenetze, darstellt. Es liegen Potenzialanalysen für tiefe Geothermie vor, die jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind, da häufig keine detaillierten Bodenuntersuchungen durchgeführt wurden.“
„Das Potenzial kann in hydrothermale und petrothermale Geothermie unterteilt werden. Hydrothermale Geothermie nutzt Heißwasser-Vorkommen im tiefen Untergrund. In Europa und Deutschland existieren bereits mehrere Projekte in diesem Bereich. Im Gegensatz dazu bezieht sich die petrothermale Geothermie – oder auch Hot-Dry-Rock-Verfahren – auf das Energiepotenzial von Gesteinsschichten ohne Thermalwasser. Hier ist das Potenzial signifikant größer und großflächig verfügbar im Gegensatz zur hydrothermalen Geothermie. Jedoch sind die Kosten und Risiken noch unklar und es existieren bislang keine wirtschaftlich betriebenen Projekte in Deutschland.“
„Das tiefe Geothermie-Potenzial hängt auch von der Entwicklung und dem Ausbau der Fernwärmenetze sowie den zukünftigen Netztemperaturen ab. Je stärker die Fernwärmenetze ausgebaut werden und je weiter die Netztemperaturen abgesenkt werden können, desto mehr Geothermiequellen können erschlossen werden.“
„Unsere Analysen zeigen, dass bei einer zukünftigen Fernwärmenachfrage von rund 150 Terawattstunden pro Jahr und Netztemperaturen von 80 bis 90 Grad Celsius ein technisch nutzbares Potenzial von etwa 24 Terawattstunden für tiefe hydrothermale Geothermie in Deutschland besteht [5]. Das Angebotspotenzial, das bei einer höheren Fernwärmenachfrage genutzt werden könnte, beträgt knapp 100 Terawattstunden [5]. Andere Analysen kommen auf ähnliche Zahlen [6] [7]. Die Zahlen beziehen sich auf Geothermiequellen, die ausreichend nah an zukünftigen Fernwärmenetzen liegen, vor allem in den geologischen Regionen Süddeutsches Molassebecken, Oberrheingraben, Norddeutsches Becken und Rhein-Ruhr-Region [IV].“
Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Nutzung
„Die wirtschaftliche Nutzung von Geothermie wird durch bereits realisierte Projekte und bestehende Anlagen, beispielsweise in München [8], dargelegt. In dichtbesiedelten Regionen können Fernwärmenetze, die auf Geothermie basieren, eine kostenoptimale Lösung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung darstellen.“
„Ob Geothermie als Erzeugungsquelle für Fernwärmenetze in Frage kommt, hängt zunächst von den regional und örtlich vorhandenen geothermischen Potenzialen ab. Zudem sind die geologischen Gegebenheiten des Untergrundes entscheidend und damit die wirtschaftliche Umsetzbarkeit der Erschließung durch Bohrungen. Die Wirtschaftlichkeit hängt stark von den nötigen Investitionen für die Bohrungen ab – Betriebskosten spielen eine untergeordnete Rolle [9].“
„In Zukunft wird Fernwärme durch einen Mix aus verschiedenen erneuerbaren Energien und Abwärmequellen erzeugt. Geothermie kann dabei eine relevante Rolle spielen, da sie ganzjährig verfügbar ist. Bei genügend hohen Temperaturen können Geothermie-Kraftwerke zudem gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen.“
Dieses Statement wurde in Zusammenarbeit mit Pia Manz, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Energietechnologien und Energiesysteme, und Markus Fritz, Leiter des Geschäftsfelds Klimaneutrale Gebäude in der Abteilung Energietechnologien und Energiesysteme, beide am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe, erstellt.
Leiterin des Fachbereichs Energie, Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu)
Relevanz des geplanten Beschleunigungsgesetzes
„Das Geothermie-Beschleunigungsgesetz ist ein wichtiger Hebel, um die klimafreundliche Nutzung geothermischer Energie in Deutschland deutlich zu beschleunigen. Es greift zentrale Hemmnisse wie langwierige Genehmigungsverfahren auf und setzt mit der Einstufung als Vorhaben von überragendem öffentlichen Interesse ein klares politisches Signal. Ergänzungsbedarfe sehe ich insbesondere bei der Einbeziehung weiterer klimafreundlicher Technologien wie der Flusswärme (Aquathermie) und der kalten Nahwärme. Kalte Nahwärmenetze werden mit niedrigen Temperaturen auf Umgebungstemperatur betrieben. Zudem sind in den Gebäuden Wärmepumpen installiert. Beide Ansätze verfügen über große Potenziale für die Wärmewende und sind in der Praxis vielerorts bereits erfolgreich etabliert, werden im aktuellen Entwurf jedoch noch nicht ausreichend berücksichtigt. Kalte Nahwärmenetze spielen vor allem in Neubauquartieren eine wachsende Rolle, finden aber zunehmend auch Anwendung bei der energetischen Sanierung von Bestandsquartieren. Problematisch ist, dass diese Systeme derzeit nicht von der Begriffsdefinition ‚Wärmeleitung‘ im Gesetz erfasst werden, da sie häufig kein reines Wasser, sondern ein Glykol-Wasser-Gemisch transportieren. Diese Regelungslücke sollte im weiteren Gesetzgebungsverfahren unbedingt geschlossen werden, um die Praxisrealität moderner, dezentraler Versorgungslösungen abzubilden.“
Potenzial von tiefer Geothermie
„Studien von uns, dem Umweltbundesamt und weiteren Institutionen zeigen, dass die Potenziale tiefer Geothermie, die in bestehenden Wärmenetzen und in ausgewiesenen Wärmenetzpotenzialgebieten genutzt werden könnten, bei günstigen geologischen Voraussetzungen bei bis zu 120 Terawattstunden pro Jahr liegen. Diese Abschätzung bezieht sich auf die nutzbaren hydrothermalen Potenziale – also die Nutzung von heißem Tiefenwasser aus natürlichen Reservoiren. Wie viel davon tatsächlich erschlossen werden kann, hängt jedoch stark von den erzielbaren Volllaststunden, der zeitlichen Charakteristik der Wärmenachfrage sowie von der lokalen Akzeptanz ab.
Durch die zusätzliche Erschließung petrothermaler Reservoire – also geologischer Formationen, in denen keine wasserführenden Schichten vorhanden sind, die aber durch technische Maßnahmen für die Wärmenutzung aktiviert werden können – ließe sich das Potenzial perspektivisch noch deutlich steigern. Die Entwicklung dieser Technologie befindet sich jedoch noch im Erprobungs- und Demonstrationsstadium.“
Potenzial von oberflächennaher Geothermie
„Darüber hinaus bietet auch die oberflächennahe Geothermie – insbesondere in Kombination mit Wärmepumpen – ein großes Potenzial für städtische wie ländliche Räume. Ihre tatsächliche Nutzbarkeit hängt jedoch stark von den geologischen Standortbedingungen sowie von lokalen Anforderungen an die Ausführung der Bohrungen ab.“
Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Nutzung
„Die Wärmewende ist kleinteilig und vielfältig – sie wird nicht von einer einzelnen Technologie getragen, sondern erfordert das Zusammenspiel unterschiedlicher erneuerbarer Wärmequellen wie Geothermie, Umgebungsenergie, Solarenergie oder industrieller Abwärme sowie der jeweils passenden Technologien zu deren Erschließung, etwa Wärmepumpen, Solarthermie- oder Photovoltaik-Thermie-Anlagen (Technik, die gleichzeitig Strom und Wärme aus Sonnenstrahlung gewinnt; Anm. d. Red.).“
„Welche Option vor Ort wirtschaftlich und praktikabel ist, hängt maßgeblich von den lokalen Gegebenheiten ab. Zentral sind dabei Geologie, Bebauungsstruktur, Netzverfügbarkeit, Temperaturniveau und saisonale Lastgänge. Tiefe Geothermie wird in Wärmenetze eingespeist und kann dort sehr wirtschaftlich sein, wo günstige geologische Bedingungen, eine hohe Wärmedichte und die Anbindung an ein bestehendes oder geplantes Wärmenetz gegeben sind. Sie ist jedoch kapitalintensiv und mit einem hohen Anfangsrisiko verbunden, da die Erkundung der Potenziale meist erst durch kostspielige Bohrungen möglich wird.“
„Oberflächennahe Systeme sind flexibler und schneller realisierbar; ihre Wärme kann über Wärmepumpen auch direkt in Gebäuden genutzt werden. Auch hier gilt: Die Standortbedingungen sind entscheidend.“
„In anderen Regionen können Großwärmepumpen oder Aquathermie die wirtschaftlichere Lösung darstellen – insbesondere bei der Nähe zu geeigneten Gewässern oder industriellen Abwärmequellen. Deshalb ist es essenziell, die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen technologieoffen zu gestalten und gezielt für alle erneuerbaren Wärmequellen und Infrastrukturen zu verbessern.“
Journalistische Berichterstattung über Geothermie
„Wichtig ist es, das Thema nicht isoliert zu betrachten – die Wärmewende braucht ein Zusammenspiel verschiedener Technologien und das Mitwirken von uns allen, da jede Heizung, die jetzt noch auf fossiler Energie beruht, perspektivisch durch eine zukunftsfähige Heizung ersetzt werden muss. Tiefe Geothermie eignet sich nicht flächendeckend, sondern vor allem in Regionen mit geeigneter Geologie und Wärmeinfrastruktur. Missverständlich ist auch die Vorstellung, Geothermie sei eine neue oder unausgereifte Technologie – international gibt es jahrzehntelange Betriebserfahrung. Gute Berichterstattung zeichnet sich dadurch aus, Potenziale realistisch einzuordnen und regionale Unterschiede transparent zu machen.“
Institutsleiter, Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, Bochum
Relevanz des geplanten Beschleunigungsgesetzes
„Das Geothermie-Beschleunigungsgesetz ist ein Meilenstein für das Ausrollen der Geothermie im deutschen Energiesystem. Insbesondere die kommunale Wärmewende wird erheblich davon profitieren, wenn alle Aspekte schnellstmöglich umgesetzt werden. Wichtig ist jedoch eine Flankierung durch weitere Instrumente zur Gewinnung von Untergrunddaten und zur Absicherung des Fündigkeitsrisikos in unterexplorierten Regionen.“
„Der Referentenentwurf des Geothermie-Beschleunigungsgesetzes ist ein großer Schritt in die richtige Richtung und nimmt viele zentrale Anregungen auf aus den beiden Roadmaps zum Ausbau der tiefen Geothermie für Deutschland [IV] und der oberflächennahen Geothermie [10].“
„Wichtige Elemente des Gesetzes und seiner Begründung sind die Formulierung von klaren politischen Ausbauzielen für die Tiefengeothermie (zehn Terawattstunden und 100 Projekte bis 2030) und die Ausweisung eines überragenden öffentlichen Interesses bei der Schutzgüterabwägung. Hierzu zählen insbesondere die Elemente zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren mit Anpassungen im Bundesnaturschutzgesetz – unter anderem die Ermöglichung ganzjähriger seismischer Erkundungen –, im Bundesberggesetz – mit Fristsetzung von Bearbeitungszeiträumen – und im Wasserhaushaltsgesetz – mit der Einführung von Projektmanagern zur Unterstützung von Verwaltungsabläufen. Auch die Ausdehnung des Geltungsbereichs des Gesetzes auf die notwendigen Wärmeleitungen und auf untertägige Wärmespeicher dürfte zu erheblichen Verbesserungen der Projektstrukturen und zu Vereinfachungen bei der Projektentwicklung führen.“
„Wünschenswert gewesen wäre die Ausweisung von Vorrang- oder Beschleunigungsgebieten für geothermische Nutzungen analog zur Ausweisung von Beschleunigungsgebieten für Windenergieanlagen [11].“
Potenzial von tiefer und oberflächennaher Geothermie
„Die beiden Geothermie-Roadmaps weisen für die Tiefengeothermie in Deutschland ein Potenzial von 200 bis 400 Terawattstunden pro Jahr für hydrothermale Systeme [IV] und 600 Terawattstunden pro Jahr für die Oberflächengeothermie aus [10]. Bis zu Dreiviertel der kommunalen Wärmeversorgung und ein Viertel des industriellen Wärmebedarfs in Deutschland könnte demnach theoretisch durch die Geothermie abgedeckt werden. Für Österreich und die Schweiz sollten die Potentiale in eine ähnliche Richtung gehen.“
„Die größten Unsicherheiten liegen dabei in Regionen, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht durch die Kohlenwasserstoff-Industrie untersucht wurde. Hier gab es kein wirtschaftliches Interesse an der Erkundung des tiefen Untergrundes. Bezeichnenderweise sind dies häufig Gegenden mit den größten urbanen Ballungsräumen und den höchsten Wärmebedarfen, zum Beispiel die Rhein-Ruhr-Region oder der Großraum Berlin. Damit das Geothermie-Beschleunigungsgesetz einen volkswirtschaftlichen Hebel entfalten kann, müssten bevorzugt in diesen Regionen – beziehungsweise im Bereich der 80 deutschen Großstädte mit über 100.000 Einwohnern, das heißt zusammen circa 27 Millionen Einwohnern – Untergrunddaten erhoben und Pilotprojekte angeschoben werden.“
Rahmenbedingungen für wirtschaftliche und praktikable Nutzung
„Die Rahmenbedingungen müssen geologisch und organisatorisch ausreichend günstig sein. Die Wirtschaftlichkeit der Projekte geht einher mit der Fündigkeit, das heißt dem Nachweis geeigneter geologischer Horizonte (Gesteinsschicht, die sich durch ihre Eigenschaften von dem umliegenden Gestein unterscheidet; Anm. d. Red.) mit ausreichend hoher Wasserführung. Insbesondere das Fündigkeitsrisiko in unterexplorierten Regionen verhinderte zuletzt die Projektierung. Hier gilt es für die Politik schnellstmöglich finanzielle Absicherungsinstrumente einzuführen.“
„Stadtwerke haben im Upstream-Geschäft – das heißt bei der Erschließung und Bewirtschaftung des Untergrundes – traditionell kein Know-how. Anders als die Kohlenwasserstoff-Industrie denken Stadtwerke in der Regel auch nicht portfolioorientiert. Sie realisieren nur wenige Tiefbohrungen und stoßen damit fachlich, organisatorisch und finanziell an ihre Grenzen. Stadtwerke sollten daher zu neuen Geschäftsmodellen einer gemeinschaftlichen Bewirtschaftung des Untergrundes kommen. Ein Kooperations-Beispiel könnte hier ‚Trianel‘ sein [12]. Alternativ wäre eine ‚Deutsche Geothermie AG‘ nach Vorbild der Bundesgesellschaft für Endlagerung unter Industrieführung denkbar.“
„Bisher werden Geothermie-Projekte im Manufakturmaßstab umgesetzt. Um die Ausbauziele des Bundes von zehn Terawattstunden pro Jahr und weiteren 100 Projekten bis 2030 zu erreichen, wären wenigstens 500.000 bis 800.000 Bohrmeter zu realisieren. Notwendig wäre also eine Industrialisierung der Branche, analog zur Kohlenwasserstoff-Industrie in der 60er und 70er Jahren in Deutschland. Damals wurden pro Jahr bis zu 800.000 Meter gebohrt. Umsetzungsseitig liegt die größte Herausforderung also in der Bereitstellung der benötigten technischen und personellen Kapazitäten und in der Standardisierung von Technologien.“
Bedenken bezüglich Geothermie und technische Minimierung von Risiken
„Geothermieprojekte sind Infrastruktur-Projekte und für jedes Infrastruktur-Projekt muss es öffentliche Akzeptanz geben. Die Vorteile der Geothermie im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit müssen dabei die Nachteile fossiler Energieträger nachvollziehbar überwiegen. Dafür ist eine gute und transparente Kommunikation maßgeblich.“
„Trinkwasser kann nur aus oberflächennahen geologischen Schichten gewonnen werden, da die natürliche Salzbelastung mit zunehmender Tiefe und zunehmender Temperatur ebenfalls zunimmt. Da oberflächen-geothermische Systeme in der Kernzone von Wasserschutzgebieten nicht genehmigungsfähig sind, ist dort eine mögliche Nutzungskonkurrenz rechtlich bereits ausgeschlossen.“
„Bei der Tiefengeothermie geht die Nutzung von Thermalwässern einher mit der Förderung von salinaren, das heißt salzhaltigen Wässern aus tiefen Gesteinsschichten oder Bergwerken sowie deren Rückführung im Anschluss an den Wärmeentzug. Die Zusammensetzung eines Tiefenwassers hängt von den Gesteinen ab, aus denen es gewonnen wird. In der Regel ähnelt es der eines konzentrierten Meerwassers, mit den
Hauptbestandteilen Natrium, Chlorid, Calcium, Magnesium, Kalium, Hydrogenkarbonat, Sulfat, Eisen sowie seltener Barium und Strontium. Auch Spurenelemente, wie zum Beispiel Zink, Blei oder Cadmium können regional erhöht auftreten. Zur Hydrochemie bleibt festzuhalten, dass die Tiefenlage, die Gebirgstemperatur und die Länge der Fließwege (Verweildauer im Untergrund) einen großen Einfluss auf den Mineral- und Salzgehalt der Wässer haben. Diese Fluide sind – mit Ausnahme von vereinzelten balneologischen Anwendungen (zum Beispiel Heilbäder; Anm. d. Red.) – weder wasserwirtschaftlich noch technisch nutzbar. Der einzige Nutzen liegt in ihrem thermischen Energiegehalt.“
„Die Herausforderung besteht in der Verhinderung einer Vermengung von salinaren Wässern mit unbelasteten Grundwässern im Deckgebirge durch eine hohe Bohrlochintegrität, das heißt dem sicheren Ausbau von Bohrungen, und durch geeignete hydraulische Zirkulationskonzepte. Dieser Nachweis wurde in den vergangenen Jahrzehnten durch Zehntausende von Tiefbohrungen erbracht und ist standardisiert [13].“
„Jede Nutzung geogener Energieträger (natürliche Ressourcen, die aus geologischen Prozessen stammen; Anm. d. Red.) ist mit Risiken verbunden; so auch bei der Geothermie. Während bei Kohle und Erdgas Gefahren für Leib und Leben zum Beispiel durch Explosionen im Vordergrund stehen, sind es bei der Geothermie potenzielle, eher lokale Sachschäden durch induzierte Seismizitäten aufgrund zu hoher Wasserdrücke während der Re-Injektion oder durch Hebungen (zum Beispiel mineralische Veränderungen durch unkontrollierten Wasserzutritt) oder Senkungen (Erdfälle in Bergbaugebieten) von Gelände. Der frühzeitige und transparente Umgang mit Risiken, das heißt die Identifikation, Planung, Betriebsführung und Kommunikation zählen zu den größten Anforderungen an ein Geothermieprojekt – auch wenn diese geologisch nicht zu erwarten sein sollten.“
Vorfälle in Deutschland
„Aufgrund der besonderen plattentektonischen Situation kam es in der Vergangenheit insbesondere im Oberrheingraben zu einer Überlagerung von regional sehr häufigen und zum Teil stärkeren natürlichen Beben sowie einer kleinen Anzahl schwächerer geothermal-induzierter Seismizitäten, beispielsweise in Basel und Landau. Letztere ließen sich später durch eine geänderte Betriebsführung (Reduktion des Re-Injektionsdrucks) vermeiden. In Landau und Insheim und insgesamt am Oberrheintalgraben sind bisher noch nie nachgewiesene Schäden durch induzierte Seismizität entstanden. Dennoch führte diese Situation zu Akzeptanzproblemen mit Ausstrahlung auf andere – seismisch nicht aktive – Regionen Deutschlands.“
„Bei der Oberflächengeothermie in Staufen waren dagegen größere, hebungsbedingte Sachschäden auf eine mangelhafte Planung und unsachgemäße Ausführung von Bohrungen zurückzuführen.“
„Die grundsätzlich unterschiedliche geologische Situation in West-, Nord- und Ostdeutschland macht einen Vergleich mit dem Oberrheingraben unzulässig. Dort ist es in ehemaligen Bergbaugebieten der Vergangenheit zu mehreren Schäden durch Tagesbrüche bei oberflächennahen Geothermiebohrungen gekommen, die im Zusammenhang mit dem Altbergbau stehen. Bei geothermischen Tiefbohrungen sind keine Schäden bekannt. Dennoch ist es angezeigt, die mittlerweile etablierten Mechanismen der seismischen Risikokontrolle anzuwenden.“
Journalistische Berichterstattung über Geothermie
„Die journalistische Einordnung der Geothermie zu den Alternativen der Wärmeversorgung für Kommunen und Industrie ist zwingend notwendig: Klimaneutralität bis 2045 bedeutet in kurzer Zeit Ausstieg aus fossilen Energieträgern und Ersatz durch andere Quellen. Während der absehbar sehr teure Wasserstoff als Brennstoff für industrielle Hochtemperaturprozesse benötigt wird, etwa für die Chemie- und Grundstoff-Industrie, bleiben die Alternativen für die kommunale Wärmeerzeugung beschränkt auf Umwelt- und Abwärmenutzung in Kombination mit Wärmepumpen, Solarthermie, Biomasse und Geothermie. Unter beengten urbanen Bedingungen gibt es aufgrund der Platzverhältnisse und der Nutzungskonkurrenz im Stromnetz perspektivisch kaum Alternativen zur Geothermie.“
Leiter der Abteilung Geothermie, Institut für Angewandte Geowissenschaften, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe
Relevanz des geplanten Beschleunigungsgesetzes
„Der Bundesverband Geothermie e.V. hat richtigerweise auf die Neuerungen und Schwächen des Gesetzes hingewiesen [14]. Dem ist im Prinzip wenig hinzuzufügen. Für die Geothermie ist eine verbesserte Abstimmung von Berg- und Wassergesetz wesentlich, da dies in der Vergangenheit zu aufwendigen Prüfungen geführt hat, die in einzelnen Bundesländern sicherlich zu starker Verunsicherung auf Seiten der Betreiber geführt haben.“
Voraussetzungen für oberflächennahe und tiefe Geothermie
„Die oberflächennahe Geothermie sollte dort ermöglicht werden, wo keine Konflikte mit dem Trinkwasserschutz entstehen können. Die häufig vorgenommene formale Begrenzung auf 100 Meter ist zu überdenken, da tiefere Bohrungen grundsätzlich wirtschaftlicher sind. Im Vergleich zu mehreren kürzeren Bohrungen können so geringere hydraulische Verluste oder höhere Bodentemperaturen erreicht werden. Außerdem lässt sich dann der Platzbedarf verringern, der bei Erstellung mehrerer Bohrungen in enger Bebauung problematisch werden kann.“
„Im Gegensatz dazu ist die tiefe Geothermie auf eine gute hydraulische Durchlässigkeit im Untergrund angewiesen. Diese ist zum Beispiel im Münchner Raum natürlich gegeben, häufig aber nur durch Stimulationsmaßnahmen zu erreichen. Entsprechende Expertise vorausgesetzt, lassen sich Stimulationen in der Regel ohne größere Umweltbeeinträchtigungen vornehmen. Eine breite Anwendung dieser Technologie erfordert jedoch unter Umständen Anpassungen der Genehmigungslage in einzelnen Bundesländern. Unerlässlich für die tiefe Geothermie sind eine verbesserte Prognose des Untergrundes, neue innovative Konzepte – wie die saisonale Speicherung heißer Wässer zur Nutzung im Winter – oder die breite Anwendung von Nahwärme.“
Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Nutzung
„Die Nutzung der Erdwärme muss unter thermodynamischen Gesichtspunkten bewertet werden. Es sollten immer hohe Leistungszahlen bei geringem Strombedarf angestrebt werden, was sich bei einer möglichst kleinen Temperaturdifferenz zwischen geförderter und genutzter Temperatur erreichen lässt. Unter winterlichen Bedingungen wird die Leistungszahl einer Wärmepumpe bei Nutzung tiefer Aquifere und Fördertemperaturen über 30 Grad Celsius derjenigen von Flusswasser oder Luft weit überlegen sein. Die jüngsten Innovationen im Bereich der Luft-Wasser-Wärmepumpe zeigen bemerkenswerte Verbesserungen, von denen auch die Effizienz geothermischer Sole-Wasser-Wärmepumpen profitiert.“
Bedenken bezüglich Geothermie und technische Minimierung von Risiken
„In einzelnen Projekten der oberflächennahen und der Tiefengeothermie sind teilweise gravierende Probleme aufgetreten, zum Beispiel Hebungen und Seismizität. Anzumerken ist jedoch, dass in keinem Fall Leib und Leben gefährdet waren. Im Rahmen einer technologischen Entwicklungskurve werden immer Probleme auftreten, die jedoch Teil einer Lernkurve darstellen. In der Geothermie werden sie zukünftig zur Umsetzung sicherer Konzepte führen, dies wurde zum Beispiel in den USA demonstriert. Erfolgreiche Maßnahmen, wie sie zum Beispiel auch in der Kohlenwasserstoffindustrie getroffen wurden, können als Vorbild für verbesserte Konzepte herangezogen werden. Es gilt dann sicherzustellen, dass Diskussionen zur Nutzung der Geothermie auf einer Sachebene geführt werden und sich nicht verselbständigen. Der ‚Citizen Science‘ Ansatz eröffnet diese Möglichkeiten.“
Journalistische Berichterstattung über Geothermie
„Bei der Berichterstattung über technologische Entwicklungen entsteht immer ein Wahrnehmungsproblem, wenn diese stark auf negative Ereignisse fokussiert ist. Ein Beispiel sind die in Deutschland bestens bekannten seismischen Ereignisse bei der Erdölproduktion in den USA. Allerdings ist kaum jemandem bekannt, dass die Industrie erfolgreich Maßnahmen ergriffen hat, um diese induzierte Seismizität bei gleichbleibender Förderung nahezu vollständig zu unterbinden. Die Darstellung von Betroffenheit ist im Einzelfall zwar sinnvoll, sollte aber unbedingt durch eine entsprechende technische Berichterstattung ergänzt werden.“
„Ich habe keine Interessenkonflikte.“
„Ich habe keine Interessenkonflikte. Das Fraunhofer ISI berät als unabhängige wissenschaftliche Institution die Bundesregierung und die Europäische Kommission im Themenbereich Wärmewende.“
„Es bestehen keine möglichen Interessenkonflikte.“
„Keine Interessenkonflikte vorhanden.“
„Ich bin Inhaber des Lehrstuhls für ‚Geothermie und Reservoirtechnologie‘ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der Lehrstuhl wurde von der EnBW an das KIT gestiftet. Es bestehen daher keinerlei Abhängigkeiten zur EnBW.“
Literaturstellen, die von den Expert:innen zitiert wurden
[1] Charitra J et al. (2015): Maximum potential for geothermal power in Germany based on engineered geothermal systems. Geothermal Energy. DOI: 10.1186/s40517-015-0033-5.
[2] Weinand JM et al. (2023): Low-carbon lithium extraction makes deep geothermal plants cost-competitive in future energy systems. Advances in Applied Energy. DOI: 10.1016/j.adapen.2023.100148.
[3] Bundesverband Geothermie: Verrohrung (Bohrtechnik). Stand: 30.07.2025.
[4] Weinand JM et al. (2025): The Role of Geothermal Plants in the Global Energy Transition: Raw Material Extraction and Flexibility as Game Changers. Research Square.
Hinweis der Redaktion: Es handelt sich hierbei um eine Vorabpublikation, die noch keinem Peer-Review-Verfahren unterzogen und damit noch nicht von unabhängigen Experten und Expertinnen begutachtet wurde.
[5] Manz P et al. (2024): Spatial analysis of renewable and excess heat potentials for climate-neutral district heating in Europe. Renewable Energy. DOI: 10.1016/j.renene.2024.120111.
[6] Sandrock M et al. (2020): Kommunaler Klimaschutz durch Verbesserung der Effizienz in der Fernwärmeversorgung mittels Nutzung von Niedertemperaturwärmequellen am Beispiel tiefengeothermischer Ressourcen.
[7] Paschen H et al. (2003): Möglichkeiten Geothermischer Stromerzeugung in Deutschland. Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB).
[8] Stadtwerke München (26.02.2025): Geothermie – Sichere Energie aus dem Untergrund.
[9] Kök A et al. (2025): Achieving climate neutrality in district heating: The impact of system temperature levels on the supply mix of EU-27 in 2050. Energy. DOI: 10.1016/j.energy.2025.134371.
[10] Born H et al. (2022): Roadmap Oberflächennahe Geothermie. Fraunhofer IEG. DOI: 10.24406/publica-70.
[11] Bundesrat (10.07.2025): Gesetz zur Umsetzung von Vorgaben der Richtlinie (EU) 2023/2413 für Zulassungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz und dem Wasserhaushaltsgesetz sowie für Planverfahren nach dem Baugesetzbuch und dem Raumordnungsgesetz, zur Änderung des Bundeswasserstraßengesetzes und zur Änderung des Windenergieflächenbedarfsgesetzes. Gesetzesbeschluss.
[12] Trianel: Stadtwerkekooperation mit Expertise entlang der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Stand: 31.07.2025.
[13] Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: Bohrpunktkarte Deutschland. Stand: 31.07.2025.
[14] Bundesverband Geothermie (21.07.2025): Geothermiebeschleunigungsgesetz: Wichtiger Schritt für mehr Versorgungssicherheit. Pressemitteilung.
Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden
[I] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (02.07.2025): Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Ausbaus von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern sowie zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung.
[II] AG Energiebilanzen e.V. (2024): Endenergieverbrauch nach Energieträgern und Anwendungszwecken. Bericht.
[III] Bundesverband Geothermie: Geothermie in Zahlen. Website mit grafischer Darstellung der Daten. Stand: 30.07.2025.
[IV] Acksel D et al. (2022): Roadmap Tiefe Geothermie für Deutschland. Strategiepapier von sechs Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft. DOI: 10.24406/ieg-n-645792.
[V] Bundesverband Geothermie: Hydraulische Stimulation. Stand: 30.07.2025.
Dr. Jann Weinand
Abteilungsleiter „Integrated Scenarios“, Forschungszentrum Jülich GmbH (FZJ)
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Ich habe keine Interessenkonflikte.“
Dr. Anna Billerbeck
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Competence Center Energiepolitik und Energiemärkte, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Ich habe keine Interessenkonflikte. Das Fraunhofer ISI berät als unabhängige wissenschaftliche Institution die Bundesregierung und die Europäische Kommission im Themenbereich Wärmewende.“
Dr. Sara Ortner
Leiterin des Fachbereichs Energie, Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu)
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Es bestehen keine möglichen Interessenkonflikte.“
Prof. Dr. Rolf Bracke
Institutsleiter, Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, Bochum
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Keine Interessenkonflikte vorhanden.“
Prof. Dr. Thomas Kohl
Leiter der Abteilung Geothermie, Institut für Angewandte Geowissenschaften, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Ich bin Inhaber des Lehrstuhls für ‚Geothermie und Reservoirtechnologie‘ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der Lehrstuhl wurde von der EnBW an das KIT gestiftet. Es bestehen daher keinerlei Abhängigkeiten zur EnBW.“